Kinderhandy – der Babysitter für unsere Kids?

Handy fuer Kinder

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Kinderhandy als Babysitter für die Kleinen? Entwicklungsstörungen bei Kindern durch zu viel Bildschirmzeit ist nachgewiesen. Aber wie halten wir Erwachsenen es mit unserem ständigen Begleiter?

Die meisten von uns wären ohne ihr Handy absolut aufgeschmissen. Wichtige Kontakte, die Uhr, Notizen, Termine, die Navi-App sowie die Kamera sind zu unseren ständigen Begleitern geworden.  Sind wir gerade mit etwas beschäftigt, der erste freie Blick gilt dem Handy. Ist dass denn noch „normal“?

Als Eltern sind wir ständig der Beobachtung unserer Zwerge ausgesetzt. Kinder beobachten uns ganz genau. Eltern sind das Vorbild. Eltern machen immer alles richtig. Also was kann daran so schlecht sein?

Kinderhandy  – Glücksgefühl vorgaukeln

Spielen am Smartphone nimmt großen Einfluss auf die Vernetzung im Gehirn. Die Nervenbahnen der Kleinen sind aber noch nicht sehr gut ausgeprägt. Durch kreative Aufgabenstellungen stärkt man diese. Es braucht  Zeit  für das Erlernen gewisser Aufgaben. Dann ist es auch möglich diese Vernetzungen zu erweitern.

Wie funktionier Belohnung

Handy & Co  sind so konzipiert das Belohnungssystem des Gehirns zu aktivieren. Allerdings sind diese Spiele nicht mit dem richtigen Leben vergleichbar. Schnell und relativ einfach gibt es ein Erfolgserlebnis. Kinder erleben schnell ein enormes Glücksgefühl. Ist eine Aufgabe erreicht, steigen kleine Herzchen auf in Begleitung von Jubel und Applaus. Aber die dabei entstehenden Nervenbahnen bilden sich wesentlich kürzer und einfacher aus. Somit ist es für unsere  kids später relativ schwierig ausdauernd auf eine Aufgabe zu erledigen.  

Kinderhandy als Babysitter

Kaum aus dem Krabbelalter heraus entdecken unsere Zwerge das Smartphone. Sie wischen und klicken und finden es schnell heraus eine Spiele-App zu aktivieren. Viele Eltern sind oft sehr beschäftigt und haben noch Einiges zu erledigen, also ist das Smartphone oft die Lösung, ihre Kinder ruhig zu halten.

So viele Fragen

Aber hier überfordern wir unsere  Kleinkinder komplett. Es fehlen die Erklärungen. Kinder sind sich selbst überlassen und können die vielen Inputs gar nicht aufnehmen. So viele Fragen tauchen auf. Es kommt zu Reizüberflutungen und niemand ist da sie mit ihren Emotionen aufzufangen. Also lasst eure Kinder nicht alleine Smartphones oder Tablets benutzen.

 

Reizüberflutung

Wir wissen noch sehr wenig welche Auswirkungen die Reize von Videos, Apps etc. auf das Gehirn von Kleinkindern haben. Fest steht, es bedarf immer neuer Reize um das Belohnungszentrum zu aktivieren. Und das Kind will dann immer mehr und im schlimmsten Fall interessiert es sich dann kaum noch für Spiele mit anderen Kindern oder Eltern.

Kinderhandy kann die Eltern nicht ersetzen  – Ausgleich ist wichtig

Wird das Smartphone zur Seite gelegt kommt es bei den Kindern anfänglich zu einer Art emotionaler Erregung. Hier einige Tipps um Loszulassen: Geht mit euren Kindern in den Wald, in den Garten, spielt Fangen oder tanzt zu einer coolen Musik! Oder kocht gemeinsam ein tolles Essen. Auch wenn es ab und zu mühsam ist, bindet sie in euren Alltag mit ein. Lasst sie mitmachen, stellt ihnen gewisse Aufgaben. Die schaffen das und fühlen sich glücklich und besonders geschätzt. Niemand und nichts kann die Eltern ersetzen.

Lasst unsere Kinder immer wieder neue Ziele erreichen

Unsere Kinder müssen so viel lernen, die Angst überwinden und springen, hinfallen, den Schmerz aushalten und es noch einmal probieren bis es klappt. Das macht sie nicht nur stark sondern auch stolz. Ihr Selbstbewusstsein wird gefördert. Es ist wichtig Niederlagen auszuhalten und dann erst recht weiter zu machen. Wenn sie etwa schaffen schüttet das Gehirn Glückshormone aus. Sie sind happy. Dieses Gefühl feuert sie an neue Ziele zu erreichen. Die Anstrengung gerät in den Hintergrund – es siegt einfach „ich schaff das“!

Handy fuer Kinder

Ab welchem Alter ist ein Kinderhandy  sinnvoll?

Das Smartphone gehört mittlerweile zur Kulturtechnik. Es zu verbieten löst nur noch mehr Reiz aus. Wenn sich ihre Kleinen dafür interessieren sollte man ihnen diese Erfahrung mit gewissen Regeln ermöglichen. Zudem sehen unsere Kinder diese Geräte ja auch ständig bei ihren Vorbildern.

Die Nutzung dieser Geräte sollte aber altersgerecht gestaltet werden. So können Kleinkinder bereits Fotos machen oder Musik anhören. Gedichte oder Lieder aufnehmen und kurze Kindervideos ansehen. Eltern können ihre Kinder auffordern zu erzählen was sie gesehen oder gehört haben um herauszufinden ob alles verstanden wurde.

Generelle Richtlinien für den Gebrauch von einem Kinderhandy

  • Kinder unter zwei Jahren – auf Medien sollte generell verzichtet werden, auch kein Mitschauen oder Zuhören bei anderen Familienmitgliedern. Auch Fernsehen sollte tabu sein.
  • Vorschulkinder – Maximale Bildschirmzeit höchstens eine halbe Stunde pro Tag.
  • Jugendalter – langsame Steigerung der Medienzeit bis maximal zwei Stunden pro Tag. Bild©Shutterstock